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Interdisziplinäres Projekt

Es wird schon wieder still um mich in diesem Blog. Diesmal liegt es nicht daran, dass ich keine Zeit finde zu schreiben, sondern daran, dass ich durch das Einarbeiten mit recht vielen Aufgaben konfrontiert bin, von denen ich (noch) nicht viel berichten kann. Das nachfolgende Video ist mir jedoch heute „über den Weg gelaufen“ und bietet einen kleinen Einblick in meine derzeitige Arbeit. Vor dem Video hier ein paar Randinformationen:

Der Coburger Weg hat in der Projektsäule COnzept zum Ziel, das interdisziplinäre Lernen zu ermöglichen. Ziel ist es eine „Interdisziplinäre Kompetenz“ von Studierenden zu fördern. Eine nicht einfach Aufgabe, da unter Interdisziplinarität bei den Lehrenden sehr unterschiedliches verstanden wird. Eine gemeinsame Begriffsdefinition ist schwierig, trotz allem hat die wissenschaftliche Begleitforschung von Prof. Dr. Bender und Dr. Lerch (Universität Bamberg; Professur für Fort- und Weiterbildung) Hinweise dafür finden können, dass das Bewusstsein für Interdisziplinarität bei den Studierenden gefördert werden kann.

An dieser Stelle sei auch von mir darauf hingewiesen, dass dies natürlich kein wissenschaftlicher Beleg dafür ist, dass eine – wie auch immer definierte – „Interdisziplinäre Kompetenz“ im Leben der Studierenden irgendwann einmal wirksam wird. Als Didaktiker soll mich dies jedoch erst mal nicht davon abhalten, weiter die Lehr/Lernprozesse nach besten Wissen und entsprechend der Gegebenheiten vor Ort zu gestalten.

Für die Förderung der „Interdisziplinären Kompetenz“ gibt es neben dem Modul I „Interdisziplinäre Perspektiven“, in denen im ersten Semester erst Schritte in Richtung Interdisziplinarität gemacht werden, das Modul II + III „Interdisziplinäres Projekt“. Genau darüber berichtet das folgende Video „Interdisziplinäres Arbeiten an der Hochschule„. Es zeigt sehr gut, welche Kreativität und Motivation die Studierenden in solchen Projekten entfalten können. Leider arbeitet das Video den Aspekt der Interdisziplinarität des Projektes nicht gut heraus. Bessere Einsichten hierzu finden sich in der schon von mir referenzierten Broschüre “Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis”.

Ganz nebenbei habe ich mich sehr darüber gefreut, dass die Hochschule Coburg ein eigenes Hochschulfernsehen mit dem Namen „COsmos“ anbietet. Ein weiterer Punkt auf meiner „To Do“, die Rahmenbedingungen hier zu erkunden und vielleicht Ideen für einen Videobeitrag zu entwickeln 🙂

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Wie komme ich zum Coburger Weg?

Jetzt ist meine erste Woche rum und ich hatte versprochen, den Übergang ein Stück weit zu dokumentieren. Erstens, weil es persönlich gut tut, wenn das viele Neue aufgearbeitet wird und zweitens, weil der Blick als Neuer auf die Gegebenheiten vor Ort noch ungetrübt ist. Letzteres hat den Vorteil, dass einem Eigenheiten schnell auffallen, aber wiederum den Nachteil, dass einem oft nicht klar ist, warum dem so ist. Mein Start stand deswegen unter den Prämissen Gespräche führen, Fragen stellen, Beobachten und Verknüpfen – oder mit einem Wort: Zuhören. Letzteres ist mir meistens, leider nicht immer gelungen. Der praktische Mensch in mir sucht zu gerne nach Lösungen, hierfür bildet er sich schnell eine Meinung. Es kostet mich dann Energie hiervon Abstand zu nehmen, um weiterhin unvoreingenommen den Gegenstand betrachten zu können.

Was aber gibt es von der ersten Woche zu berichten? Zuerst das Große und Ganze: Mein Eindruck, dass der Coburger Weg ein großes und ambitioniertes Projekt ist, welches sich mit seinen Projektergebnissen nicht verstecken muss, wurde durchweg bestätigt. Das bekräftigt meine Entscheidung nach Coburg zu gehen sehr und ich habe großen Respekt vor dem, was hier geschaffen wurde.

Den bisher größten Einblick habe ich in die Projektsäule „COnzept“ erhalten, von der ich in diesem Beitrag berichten möchte: In dieser Säule studieren die Studierenden in einem interdisziplinären Kontext und es partizipieren sieben Studiengänge aus drei Fakultäten. Mehr als 600 Erstsemester nehmen am ersten Modul „Interdisziplinäre Perspektiven“ (6 ECTS) teil. Auch das zweite und dritte Modul „Interdizipilinäres Projekt“ (2 mal 6 ECTS) wird gut angenommen und es sind eindrucksvolle Ergebnisse, dessen Dokumentation „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis“ ich sichten durfte. Diese Woche ist das vierte und letzte Modul „Interdisziplinäre Profilierung“ mit noch mal 6 ECTS fertig gestellt worden. Der erste Durchlauf kann damit auch hier beginnen.

Es ist selbstredend, dass ein großer Teil der im Projekt beantragten Personalressourcen in die Lehre fließen. Auch mein Lehrdeputat fließt in diese Module und ich bin angwiesen die Erziehungswissenschaften, die Didaktik und die Wissenschaftsmethoden als Lerninhalte für eine interdisziplinäre Lehre einzubringen. Ich geben zu, ich fühle mich gefordert und muss mir noch etliche Gedanken machen. Aber ich freue mich auch darauf, meine Ideen und Erfahrungen einfließen zu lassen.

Was ich als Projektleiter in unserem ebenfalls recht großen BMBF-Projekt eCULT (gleiche Förderlinie wie der Coburger Weg) beobachtet habe, finde ich auch hier wieder. Die Organisation eines solch großen Projektes, mit so unterschiedlichen Kompetenzen, Persönlichkeiten, vielen Mitarbeitern und einer für die Hochschullehre innovativen und damit ein Stück weit abstrakten Idee, ist eine echte Herausforderung. Hinzu kommt beim Coburger Weg die Abstimmung mit den Studiengängen, welche am Anfang zu wenig eingebunden wurden. Es bleibt nicht aus, dass viel Zeit für die Abstimmung der (Entscheidungs-)Prozesse aufgewendet wird. Ein besonders für die operativen Projektmitarbeiter sehr unangenehmer Vorgang, da Entscheidungen, auf die sie ihre inhaltliche Ausgestaltung der Arbeit ausrichten, oft revidiert werden. Aber auch hier sehe ich den Coburger Weg – im Bezug auf die Projektlaufzeit – gut entwickelt und bin guter Hoffnung, dass es weiter geht.

Alles in allem also eine sehr positive Wochenbilanz und ich glaube, den Coburger Weg gefunden zu haben 🙂

Herzlichen Dank an dieser Stelle an die vielen und netten neuen Kollegen für die offenen und persönlichen Gespräche. Ein beonderer Dank gilt außerdem all jenen, die mir mein Arbeitsumfeld (Büro, Computer, Telefon, Dienstausweis, …) vorbereitet haben, so dass ich sofort loslegen konnte. Und einen abschließenden ganz lieben Dank an die Lehrenden im Coburger Weg für das nette Einstiegsgeschenk!